(dr) In den beiden Steiner Kirchen feierten und lebten Menschen jeden Alters zusammen Gemeinschaft. Vier Programmpunkte, allesamt mit viel Musik bewirkten ein lebendiges Treiben und einen ansehnlichen Publikumsaufmarsch.
Im Jahre 2016 ins Leben gerufen, findet mittlerweile in elf Kantonen der ökumenische Anlass «Lange Nacht der Kirchen» statt. 70 Gemeinden waren es im Kanton Aargau, die dazu einluden. In Stein spannten die beiden ansässigen Kirchgemeinden zusammen. «Kirche einmal anders» oder «Abend der offenen Türen» könnte man auch nennen, was an diesem 2. Juni in der reformierten und katholischen Kirche los war.Musical «Sternenzauber»
Als Auftakt tat sich um 17 Uhr im katholischen Pfarreizentrum der grosse Vorhang auf. Die Bühne war frei für die rund 20 Kinder des Kinderchors Eiken-Stein, die unter der Leitung von Simone Küpfer das Musical «Sternenzauber» aufführten. Als Assistentin wirkte Saskia Singler-Kaiser, und dem Publikum sehr hilfreich war Anna, die durch die Geschichte führte. Lebhaft ging es zu und her in diesem Musical, bei dem Mäuse, Häslein, Ameisen, Schnecken und Frösche herumwuselten, sangen oder kurze Szenen spielten. Wenn der Segen bei den tierischen Streithähnen schief hing, sorgten jeweils sehr verlässlich die Sternenkinder für Frieden. Ihr magischer Sternenstaub tat das seine dazu. Der volle Theatersaal war Beweis für ein grosses Interesse am Musical. Mit ihrer Begeisterung für Gesang, Tanz und Schauspiel übertrugen die Kinder ihre Freude auf die Zuschauer.
Konzert Jugendchor
Nach kurzer Pause trat, ebenfalls unter Leitung von Simone Küpfer, der Jugendchor auf. Dieser besteht aus 12 Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren, mit leichtem Überhang der männlichen Stimmen. Mit acht Liedern boten die Sängerinnen und Sänger ein vielseitiges Repertoire, während die Zuhörerschaft bequem zurücklehnen konnte. Die Jugendlichen wurden von Simone Küpfer am Klavier begleitet. Sie trugen Lieder vor, die von nachdenklich bis fröhlich gingen. Der frische Gesang der jungen Menschen ist bestimmt auch das Verdienst ihrer Leiterin, die offensichtlich begeistern kann.
Die ganze Besucherschar war anschliessend eingeladen ins reformierte Kirchenzentrum, wo man sich zu Speis und Trank traf. Konzert der Funshine Singers
Andrea Gross als musikalische Leiterin dirigierte nicht nur ihren Chor, sondern auch die Flötistin Jaqueline Kym, den Schlagzeuger Christoph Bolliger und den Pianisten Harald Sigle. Es war ein bewährtes Zusammenwirken. Weil der Auftritt viel Technik erforderte und Spezialeffekte beinhaltete, war eine ausgewiesene Fachkraft damit betraut, nämlich Marc Zöllner, der ehemals Pfarrer in dieser Kirche war und dessen Anwesenheit allgemein Freude auslöste. Ein vielseitiges Programm wurde geboten, wobei man wiederholt entführt wurde, etwa an einen Bergsee, zu einem Gewitter mit Donner und Blitz, nach Irland, zu den Nonnen in «Sister Act», ins Musical «Cats» oder in grimmig kaltes Winterwetter. Das mitreissend-begeisternde Konzert fand seinen Abschluss in einem fremdsprachig gesungenen «Vater unser…». Anschliessend wurde zu einem Apéro im Kirchgemeindesaal, eingeladen.
Konzert für Geige und Gitarre
Die «Sternstunde mit Worten und Musik» fand in der katholischen Kirche statt. Hier warteten Iris Ewald-Tillner (Geige) und Roger Schütz (Gitarre), beide in der Kammermusik zuhause, auf ein Publikum, das sich gerne auf das eindrucksvolle Programm einliess. Zunächst herrschte im Raum eine etwas bedrückende Dunkelheit. Ab Konzertbeginn kam aber eine besinnliche, wohltuende Stimmung auf, die bis zuletzt im Raum blieb. Grund dafür waren die gebotenen sechs kurzen, stimmigen Musikstücke, die zum genussvollen Hören einluden. Gut ausgewählt zeigten sich auch die Bibeltexte und Gedichte, die zwischendurch von Christina Kessler, Peter Senn und Berthold Kessler gelesen wurden. Beides machte den Anlass zu einer wahren Sternstunde mit nachhaltiger Wirkung.
Berthold Kessler hat zu Beginn den Anlass eröffnet. Nun, zu vorgerückter Stunde, entliess er die Leute mit guten Wünschen nach Hause. Vorher aber dankte er den vielen Helfern, ohne die diese «Lange Nacht der Kirchen 2023» nicht möglich gewesen wäre.
Bilder: Eindrücke von der "Langen Nacht der Kirchen" in Stein. Foto: Fabrice Müller