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(v.l.) Klima-Aktivistin Norma De Min, Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger, Koblenzer Gemeindeammann Andreas Wanzenried, Oberbürgermeister Philipp Frank, Landrat Kreis Waldshut Martin Kistler vor neuer Waldshuter Klima-Oase Foto: zVg

Grenzüberschreitende Klimaoase – Einweihung: Hochrheinkommission in Koblenz und Waldshut-Tiengen

(pd) Weg mit dem Asphalt und her mit grünem Blattwerk, kühler Luft und erholsamem Schatten. Die Hochrheinkommission (HRK) weihte am Montag zwei grenzüberschreitende KlimaOasen mit den Gemeinden Koblenz und Waldshut-Tiengen ein.

Mehr Grün zwischen Stein und Beton. Mit der Entsiegelungsaktion «KlimaOase» möchte der Aargauer Regierungsrat und HRK-Präsident Stephan Attiger eine grenzüberschreitende Botschaft senden: Eine hitzeangepasste Stadt- und Raumplanung wird die Grenzregion in Zukunft stark beschäftigen. Durch den fortschreitenden Klimawandel und die steigende Anzahl Hitzetage rücken die Themen Entsiegelung von Betonwüsten, Grün- und Freiflächen, Frischluft-Korridore oder die Kaltluftproduktion in der Region stärker in den Blick.

Umwelt- und Klimaschutz kennen keine Grenzen
Der Rhein, die Siedlungs-, Industrie- und Verkehrsentwicklung sowie die Baumbestände des Südschwarzwalds, des Jurapark Aargaus und des Regionalen Naturparks Schaffhausen – diese und weitere Standortfaktoren der Grenzregion am Hochrhein wirken sich auf das künftige Klima der Region aus.
Im Rahmen des Projekts «KlimaOase» soll das Bewusstsein geweckt werden, dass Flächen nicht irreversibel versiegelt sind, sondern auch wieder entsiegelt und begrünt werden können.
Gemeinsam mit dem Waldshuter Landrat und Vize-HRK-Präsident Dr. Martin Kistler, den Gemeindeoberhäuptern von Waldshut-Tiengen und Koblenz sowie einer Aargauer Klimaaktivistin von Fridays for Future wurden auf den entsiegelten Flächen eine Esskastanie und eine Zerr-Eiche gepflanzt.

«Der Schulterschluss mit der deutschen Seite im Bereich Klimaschutz und Klimaanpassung ist mir ein wichtiges Anliegen.», so Stephan Attiger, «wir können voneinander lernen, Datenmaterial teilen, Raumplanungen abstimmen und gemeinsame Massnahmen ergreifen».
«Die Sicherung von Kaltluftbahnen, die Durchlässigkeit von Siedlungsrändern, der Aufbau klimaangepasster und stabiler Mischwälder oder die naturnahe Gestaltung unversiegelter Flächen – das Thema Klima hat für die Grenzregion sehr viele Facetten» so Dr. Martin Kistler. «Für uns als politisch Verantwortliche beidseits des Rheines ist klar, dass wir die Region gemeinsam und grenzüberschreitend gestalten wollen.»
Norma De Min, Klima-Aktivistin von Fridays-for-Future betonte: «Ich hoffe, dass es damit für Koblenz und Waldshut-Tiengen nicht getan ist und die Klimaoasen nicht nur als Symbole für grenzüberschreitende Klimaanpassung-Massnahmen interpretiert werden, sondern auch als eine Verpflichtung zu mehr Klimaschutz in den beiden Städten angeschaut werden».
Der Oberbürgermeister der Stadt Waldshut-Tiengen, Dr. Philipp Frank, hielt fest: «Ich war von der Idee, im grenzüberschreitenden Schulterschluss mit unserer Nachbargemeinde Koblenz dies- und jenseits des Rheins je eine Klimaoase zu schaffen, von Anfang an begeishte tert. Denn auch beim Klimaschutz gilt: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es. Will sagen: Es braucht gerade auch kleine Massnahmen wie diese, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen – und vor allem viel Nachahmung. Ich bin der Hochrheinkommission für diese tolle Aktion sehr dankbar. Gerne haben wir uns daran beteiligt.»

Die Aktion «KlimaOase»
Die Aktion «Klimaoase» animiert und unterstützt Gemeinden, vermehrt Bäume im Siedlungsgebiet zu pflanzen. Die Idee wird mit gemeinsamen Baumpflanzaktionen von Gemeinde zu Gemeinde weitergetragen. Die Bäume sollen sich zu grossen Exemplaren entwickeln können. Als ausgewachsene «Klimaoasen» tragen die Bäume so zur Steigerung der Lebensqualität der Bevölkerung bei. Sie bringen Schatten sowie kühlere Luft und stehen für mehr Grün zwischen Stein und Beton. Damit können Gemeinden bereits jetzt auf den fortschreitenden Klimawandel und die zunehmenden Hitzetage reagieren. Besonders wichtig sind Klimaoasen im stark bebauten Siedlungsgebiet. www.klimaoase.org

Bild: (v.l.) Klima-Aktivistin Norma De Min, Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger, Koblenzer Gemeindeammann Andreas Wanzenried, Oberbürgermeister Philipp Frank, Landrat Kreis Waldshut Martin Kistler vor neuer Waldshuter Klima-Oase. Foto: zVg