(aew) Die Bevölkerung von Beinwil (Freiamt) hat an ihrer gestrigen ausserordentlichen Gemeindeversammlung die Schaffung einer neuen Spezialzone für Windenergieanlagen (WEA) mit 315 zu 197 Stimmen klar abgelehnt.Die Windpark Lindenberg AG nimmt wie folgt Stellung:
«Das Projekt hätte aus drei Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 5.5 MW bestanden. Die drei Anlagen wurden auf der Aargauer Seite des Lindenbergs geplant und hätten 25 GWh elektrische Energie pro Jahr erzeugt, was dem fünffachen des Verbrauchs der Gemeinde Beinwil entspricht. Zudem hätten die Anlagen zwei Drittel der Energie im Winterhalbjahr erzeugt, dann wenn die Schweiz auf Importe vom Ausland angewiesen ist.
Das Projekt wurde während rund 15 Jahren entwickelt. Die kantonalen Fachstellen der Kantone Aargau und Luzern haben es drei Mal geprüft und im letzten Jahr das GO erteilt. Es gab keine einzige Einsprache eines Naturschutzverbands. Im Gegenteil: Das Projekt wurde von Pro Natura, dem WWF und dem Bauernverband unterstützt. Während sieben Jahren wurde zudem ein Begleitgruppenprozess durchgeführt, um alle wichtigen Akteure abzuholen. Durch die Inputs der Begleitgruppe konnte das Projekt optimiert und verbessert werden. Der Bevölkerung wurde zudem der Stand der Planungen an mehreren Ausstellungen gezeigt und jeweils transparent über Newsletter berichtet. Trotzdem hat die Bevölkerung von Beinwil gestern Abend die Umzonung, die den Bau
des Windparks ermöglicht hätte, abgelehnt. Für die Gemeinde Beinwil wäre dies eine Chance gewesen, ein Leuchtturmprojekt mit überregionaler Strahlkraft umzusetzen und eine Vorreiterrolle in der Umsetzung der Energiestrategie einzunehmen.
Die Ablehnung zeigt, dass für viele Menschen die direkte Nähe zu einem Windpark schwierig ist. Man ist nicht per se gegen Windenergie, wenn aber Projekte in der näheren Umgebung entstehen, mehrt sich der Widerstand. Die von der Gegnerschaft verbreiteten Bedenken und Ängste konnten trotz umfassender Informationsarbeit und vieler überzeugender Argumente nicht vollständig entkräftet werden. Die Windpark Lindenberg AG nimmt das Ergebnis der Gemeindeabstimmung zur Kenntnis. Sie wird in den kommenden Tagen die Situation sorgfältig analysieren und mögliche Optionen prüfen.»
