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Gemeindefinanzstatistik 2022 wurde veröffentlicht: Gesunde Finanzlage bei den meisten Aargauer Gemeinden

(pd) Erstmals seit acht Jahren weisen alle Aargauer Gemeinden zusammen – auch ohne Berücksichtung der gebührenfinanzierten Spezialfinanzierungen – keine Nettoschuld mehr aus, sondern ein kleines Nettovermögen. Nicht alle Gemeinden sind gleich gut aufgestellt, doch bei der überwiegenden Mehrheit ist die Finanzlage zumindest stabil.

Wie in den Vorjahren konnte die Mehrheit der Aargauer Gemeinden in ihrer Jahresrechnung 2022 einen Ertragsüberschuss erzielen. Nur 34 Gemeinden mussten ein Defizit von insgesamt 12 Millionen Franken ausweisen. Die übrigen 166 Gemeinden erreichten insgesamt ein Plus von rund 256 Millionen Franken. Für alle Gemeinden ergibt sich somit ein kumulierter Ertragsüberschuss von 244 Millionen Franken (ohne Berücksichtigung der Spezialfinanzierungen). Dies ist leicht höher als im Vorjahr (216 Mio. Franken).

Aufwand- und Ertragsentwicklung
Die Aargauer Gemeinden waren mit einem relativ hohen Wachstum des Nettoaufwands um 4,6 Prozent (oder 3,2 Prozent pro Kopf) konfrontiert (wiederum ohne Berücksichtigung der Spezialfinanzierungen). Besonders ins Gewicht fällt eine Steigerung um 7,4 Prozent im Bereich der Bildung. Unter anderem wirkt sich dort das neue Besoldungssystem für die Lehrpersonen aus. Überdurchschnittlich stark sind die Nettoaufwände auch in den Bereichen Gesundheit und Umwelt/Raumordnung angestiegen.
Dank des Wachstums auf der Finanzierungsseite konnten diese Mehrbelastungen aufgefangen werden. Der Fiskalertrag liegt um rund 2,4 Prozent über dem Vorjahr und gar um fast 9 Prozent über dem budgetierten Wert. Ins Gewicht fallen zudem einige ausserordentliche Positionen, so die Buchgewinne aus der alle vier Jahre erfolgenden Neubewertung der Liegenschaften des Finanzvermögens, ferner Entnahmen aus Marktschwankungsreserven, mit denen einige Gemeinden Verluste bei ihren Anlagen kompensiert haben, sowie zwei grössere Zusammenschlussbeiträge.

Investitionen und Vermögen/Verschuldung
Die Gemeinden haben 2022 netto rund 316 Millionen Franken (Vorjahr 318 Millionen Franken) investiert. Werden auch die spezialfinanzierten Bereiche berücksichtigt, so sind es 354 Millionen Franken (Vorjahr 363 Millionen). Dank der hohen Ertragsüberschüsse (zuzüglich der Abschreibungen) konnten diese Investitionen aus eigenen Mitteln finanziert und darüber hinaus die Nettoverschuldung weiter abbeziehungsweise das Nettovermögen aufgebaut werden.
Werden die Guthaben der gebührenfinanzierten Spezialfinanzierungen mitberücksichtigt, weisen die Gemeinden seit langem ein Nettovermögen aus. Dieses ist weiter angestiegen und liegt nun gesamthaft bei über 950 Millionen Franken oder 1341 Franken pro Kopf. Wird hingegen nur der steuerfinanzierte Bereich betrachtet, so weisen alle Gemeinden zusammen seit 2015 eine Nettoschuld aus. Diese ist allerdings seit 2018 kontinuierlich gesunken, und Ende 2022 ergibt sich nun wieder ein kleines Nettovermögen von rund 90 Millionen Franken (127 Franken pro Kopf).

Weitere Informationen
Statistik Aargau hat auf ihrer Webseite die Gemeindefinanzstatistik 2022 publiziert. Zahlreiche Tabellen geben einen Überblick über die Entwicklung der Gemeindefinanzen im vergangenen Jahr. Über das Datenportal sowie über das Gemeindeporträt können diese und viele weitere Daten individuell abgefragt, aufbereitet und verglichen werden. Ergänzend finden sich auf der Webseite der Gemeindeabteilung Hinweise und Erläuterungen zu den Gemeinderechnungen 2022.