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vaka Gesundheitsverband Aargau: Herausforderungen im Gesundheitswesen gemeinsam lösen

(vaka) Die Gesundheitsversorgung im Kanton Aargau steht unter Druck: Der Fachkräftemangel verschärft sich, die Nachfrage nach medizinischen Leistungen steigt, und die Finanzierung hinkt hinterher. Am gesundheitspolitischen Anlass der vaka im Stapferhaus Lenzburg diskutierten gestern Leistungserbringer und Vertreter des Kantons Aargau gemeinsam über Lösungsansätze für diese komplexen Herausforderungen.

Wie die Präsentationen der vaka zeigten, spitzt sich die Lage in mehreren Bereichen zu. Fünf zentrale Herausforderungen stehen im Fokus:
1. Wachsende Nachfrage durch demografischen Wandel und Bevölkerungswachstum
2. Steigende Erwartungen seitens der Bevölkerung
3. Zunehmender Fachkräftemangel, der die Versorgungsqualität bedroht
4. Wirtschaftlicher Druck durch steigende Kosten und sinkende Preise
5. Bürokratische Belastung, die medizinisches Personal überfordert und frustriert

Diese Entwicklungen erschweren eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung im Kanton Aargau.

Ein zentrales Thema war die integrierte Versorgung – insbesondere bei Kindern und Ju-gendlichen mit schweren psychischen Erkrankungen. Diese bleiben oft zu lange in stationären Einrichtungen, da Übergänge in die Kinder- und Jugendhilfe fehlen. Die Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) arbeiten deshalb an einer engeren Zusammenarbeit mit Heimen, um einen nahtlosen Übergang sicherzustellen. Gleichzeitig fordern die Spitex und Pflegeinstitutionen ihre gleichwertige Integration in das System. Ihre Rolle wird durch Ambulantisierung und Alterung der Bevölkerung immer wichtiger. Um Fehlanreize zu vermeiden, sollen ihre Leistungen künftig ebenfalls durch den Kanton vergütet werden – analog zu Spitälern und Kliniken.

Verantwortung bündeln – Fehlentwicklungen vermeiden
Die vaka sieht die im Rahmen der kantonalen Gesundheitsstrategie GGpl 2030 vorgesehene Bildung von Versorgungsregionen durch die Gemeinden kritisch. Sie fordert, dass der Kanton selbst die Verantwortung für die Pflegeversorgung übernimmt. Nur so können einheitliche Standards, klare Zuständigkeiten und ein reibungsloser Übergang ent-lang des gesamten Patientenpfads gewährleistet werden.

Bürokratie abbauen – Vertrauen stärken
Ein alarmierender Befund: Über zwei Drittel der Ärztinnen und Ärzte erachten den Zeitauf-wand für administrative Tätigkeiten als grosses Problem. Der Ruf nach einem spürbaren Abbau bürokratischer Hürden ist laut. Weniger Papierkram, mehr Zeit für Menschen – das ist die Forderung aller Beteiligten.

Digitalisierung und künstliche Intelligenz nutzen
Neueste technologische Anwendungen können heute schon das Personal entlasten und die Qualität der Dienstleistungen verbessern: Im Kantonsspital Baden werden beispielsweise Patientinnen und Patienten per Handy-App durchs Spital geführt, dem Perso-nal werden nächstliegende medizinischen Geräte angezeigt, Roboter bringen Mahlzeitenschränke auf Stationen oder digitale Medikamentenschränke, die mit der Patientenakte verbunden sind, zeigen genau an, was für die Person entnommen werden muss.

Fazit: Gemeinsam statt gegeneinander
Die Herausforderungen sind bekannt – jetzt gilt es zu handeln. Nur wenn Politik, Leis-tungserbringer und Bevölkerung an einem Strang ziehen, kann die Gesundheitsversor-gung im Aargau gesichert und weiterentwickelt werden.

Fakten zur vaka
Die vaka ist der Verband von über 162 Aargauer Spitälern, Kliniken, Pflegeinstitutionen und Spitex-Organisationen, die mit ihren gut 28 000 Mitarbeitenden tagtäglich stationäre und ambulante Leistungen erbringen und damit für eine umfassende und qualitativ hoch-wertige Gesundheitsversorgung im Kanton Aargau sorgen. Die vaka vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber Kostenträgern, Politik und Behörden sowie der Öffentlichkeit. Damit ist die vaka der grosse Gesundheitspartner im Kanton Aargau. Die vaka ist Mitglied bei den nationalen Verbänden H+ Die Spitäler der Schweiz, Curaviva und Spitex Schweiz. Sie bringt sich dort regelmässig aktiv ein.